Aktivkohlefilter Wasser – Das Trinkwasser ist eines unserer wertvollsten Güter. Bei Durst wird der häusliche Wasserhahn aufgedreht oder das Wasser zum jeweiligen Zweck verwendet: zum Putzen, Waschen oder Trinken.
Doch ist das Wasser aus dem Wasserhahn wirklich bestens gereinigt, damit es ohne jegliche Zweifel getrunken werden kann? Unser Abwasser durchläuft in den Kläranlagen drei Reinigungsstufen zur Wasseraufbereitung.
Die erste Stufe ist eine mechanische Reinigung, bei der 30 Prozent der Verunreinigungen entfernt werden. In der zweiten Stufe wird das Abwasser biologisch mit Hilfe von Bakterien und Algen gereinigt und sie entfernen damit circa 90 Prozent des Schmutzes.
Dieser Schmutz wird zu Schlamm, setzt sich am Boden ab und kann später leicht entfernt werden. In der dritten und letzten Stufe folgt die chemische Reinigung. In den meisten deutschen Kläranlagen fehlt die Technologie, um eine vierte Reinigungsstufe hinzuzufügen.
Diese vierte Stufe wäre in der Lage, Mikroplastik und weitere Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Nimmt man es genau, ist das Wasser aus dem Wasserhahn gar nicht zu 100 Prozent gereinigt. Eine Lösung des Problems ist mit einem Aktivkohlefilter gegeben, der selbst feinste Schadstoffe aus dem Wasser filtert und es so einmal mehr reinigt.
Was ist ein Aktivkohlefilter? Wie ist die Funktionsweise?
Aktivkohle besteht zum größten Teil aus Kohlenstoff und ist ein feinkörniger Kohlenstoff. Sie ist erhältlich in Pulverform, als Granulat oder als Pellet. Sie reinigt Flüssigkeiten und Gase.
Ein Aktivkohlefilter kann kleinste, unlösliche Partikel aus dem Wasser filtern. Somit wird er oft bei der Wasseraufbereitung eingesetzt.
Aktivkohlefilter sind irgendwann voll und sollten dann schnell gewechselt werden.
Werden Sie nicht gewechselt, kann es vorkommen, dass die aufgefangenen Schadstoffe sich wieder lösen und erneut ins Wasser gelangen.
Wie filtert der Aktivkohlefilter Wasser & welche Bestandteile?
Die Funktionsweise des Aktivkohlefilters ist folgende: Aktivkohlefilter ziehen unerwünschte Bestandteile aus dem Wasser an.
So wie beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Pestizide, Schwebstoffe und Schwermetalle, ebenso Ozon, Chlor, Pilze und Fluoride.
Ein Aktivkohlefilter hat eine Kohlenstoffoberfläche, die oben genannte Schmutzpartikel aus dem Wasser anzieht und festhält. Ist der Filter gesättigt, ist er voll besetzt mit den angezogenen Partikeln und kann keine weiteren mehr aufnehmen.
Dies wäre der Zeitpunkt, den Aktivkohlefilter auszutauschen, damit die Konzentration der Schadstoffe im Wasser nicht weiter ansteigt. Es gibt auch Einweg-Aktivkohlefilter, welche allerdings bereits nach etwa vier Wochen ausgetauscht werden müssen, da sie ein kleineres Volumen haben.
Aktivkohlefilter und die Qualität des Wassers
Wie bereits oben erwähnt, reinigt der Filter das Wasser, indem er mit seiner sehr großen inneren Kohlenstoffoberfläche die Schmutzpartikel anzieht und an sich bindet. Er reinigt so das Wasser biochemisch.
Der Kohlenstoff aus der Aktivkohle reagiert wie ein Reduktionsmittel und kann so Oxidationsmittel wie Ozon oder Chlor aus dem Wasser aufnehmen und reinigen. Damit sich die gebundenen Stoffe nicht wieder von der Oberfläche lösen, ist es ratsam, den Aktivkohlefilter alle 3 bis 6 Monate zu wechseln.
Die Qualität des Wassers steigert sich enorm, da die vom Filter gereinigten Stoffe, sich normalerweise noch im Wasser befinden. So wird die Aufnahme dieser Schadstoffe verhindert.
Reinigung des Aktivkohlewasserfilters
Der Filter kann nicht selbst gereinigt werden. Es ist ratsam, ihn alle 3 bis 6 Monate auszutauschen. Wenn er voll ist, ist er nicht mehr in der Lage, weitere Schadstoffe aufzunehmen.
Nur so kann eine volle Funktionstüchtigkeit gewährleistet werden der die geforderte Reinigung des Wassers herbeiführt.
Sinnvolle Einsatzgebiete – Überall gegen Kalk
Ein Aktivkohlefilter hat viele Einsatzmöglichkeiten.
Er kann zu Hause am Wasserhahn, im Aquarium, an der Wasserflasche oder Outdoor angebracht und genutzt werden, um beispielsweise das Wasser aus der Regentonne aufzubereiten und zu reinigen.
Auch in der Dunstabzugshaube mit Umluftbetrieb kann mit einem Aktivkohlefilter gearbeitet werden, um die Geruchsbelästigung zu reduzieren.
Sogar in der Galvanik im Bereich Oberflächenbeschichtung wird ebenfalls mit Aktivkohle und Aktivkohlefiltern gearbeitet. Hier werden Partikel aus Elektrolyten aufgefangen und beseitigt.
Kosten, Verfügbarkeit & Selber bauen
Eine Filteranlage kann von 100 Euro bis zu einigen 1.000 Euro kosten, je nachdem, welche benötigt wird. Eine Vielzahl von Anlagen ist ganz leicht im Internet zu finden.
Hier gibt es auch direkt die dazugehörigen Rezensionen, um sich ein besseres Bild machen zu können. Wer sich so eine Anlage persönlich anschauen möchte, für den gibt es eine weitere Möglichkeit. Eine Reihe von Baumärkten bieten unterschiedlichste Anlagen an und beraten direkt vor Ort, welche die passende Anlage für die jeweiligen Zwecke sein könnten.
Eine andere Möglichkeit ist das Selberbauen eines Aktivkohlefilters. Dies gestaltet sich eigentlich ganz einfach:
Dafür wird eine leere Plastikflasche benötigt. Der Boden der Flasche wird als zunächst abgetrennt. Dieser wird später als Auffangbehälter benutzt.
Um den Filter später aufhängen zu können, werden noch zwei Löcher in die Flasche gebohrt. Außerdem wird ein Loch in den Deckel gebohrt. Dieser dient als Ablauf für das filtrierte Wasser.
Ein Stofffetzen, zum Beispiel aus einem alten Spültuch wird in den Flaschenhals gestopft. Dann folgt die Aktivkohle (am besten in Pulverform). Auch diese wird in die Flasche gegeben und anschließend ein zweiter Stofffetzen darauf gestopft.
Danach wird etwas Sand in die Flasche gegeben und der dritte und letzte Stofffetzen wird daraufgelegt. Eine Schicht Kieselsteine kommt noch einmal oben drauf und fertig ist die selbst gebaute Filteranlage.
Ein Aktivkohlefilter für Wasser ist durchaus eine Investition wert. Er filtert auch die Stoffe, die unsere Kläranlagen (noch) nicht filtern können, und bringt das Wasser auf eine neue Ebene der Reinheit.
Wer keine Möglichkeit hat, sich einen solchen Filter anzuschaffen, kann genauso gut selbst aktiv werden und sich eine selbst gebaute Filteranlage bauen. Vorteilhaft ist dabei, dass Aktivkohlefilter kein Wasser und ebenso keinen Strom verbrauchen.
Zudem ist eine einfache Instandhaltung gewährleistet. Aktivkohlefilteranlagen verbessern ebenfalls den Geschmack und den Geruch des Wassers. Ein Nachteil ist, dass bei unsachgemäßer Anordnung der Aktivkohle eine Filterung verhindert wird, wenn zu wenig Widerstand geboten wird.
Es lohnt sich auf jeden Fall und bei der passenden Anlage (wichtig, damit der jeweilige Zweck problemlos erfüllt werden kann) kann das Wasser bedenkenlos genutzt werden.