Grundlagen

Wasserenthärtungsanlage & Aufbereitung | Kosten, Vor- & Nachteile

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Bei einer Wasserenthärtungsanlage handelt es sich um eine technische Anlage, die dazu dient, den im Wasser enthaltenen Kalk zu reduzieren. Je geringer der Kalkgehalt im Wasser, desto schonender für Wasserleitungen, sanitäre Anlagen und gereinigte Kleidungsstücke. Beim Duschen stellt ein hoher Kalkanteil zudem eine Belastung für die Haare dar, welche durch den Einsatz der Anlage minimiert wird. Immer mehr Haushalte entscheiden sich inzwischen für die Anschaffung einer Wasserenthärtungsanlage.

Dies liegt nicht zuletzt daran, dass vor allen in Großstädten ein Kalkanteil gemessen wird, der deutlich über dem in Deutschland empfohlenen Härtegrad von 7° dH liegt. Die Anlage funktioniert durch ein spezielles Ionenaustauschverfahren, wobei der Härtebildner Magnesium reduziert und das im Wasser vorhandene Kalzium minimiert wird.

Die Lösungen im Bereich der Wasserenthärtung sind äußerst vielfältig. Die angebotenen Anlagen unterscheiden sich in Qualität, Ausstattung und Größe erheblich voneinander. Einige sind für den Einsatz in Single-Wohnungen konzipiert, während sich andere für Mehrfamilienhäuser eignen.

So funktionieren die Wasserenthärter

Der Aufbau einer Wasserenthärtungsanlage ermöglicht ein späteres Nachrüsten, falls sich die Wasserqualität im Laufe der Zeit verschlechtert. Zwar gibt es auf dem Markt viele verschiedene Modelle, die angewendeten Bautypen sind in der Regel jedoch immer die selben.

Die Baukomponenten umfassen zunächst einen großen Behälter, in dem entweder eine Kugel oder eine Säule untergebracht ist. Beide besitzen ein aus Harz gefertigtes Kerngehäuse, welches das Herzstück der Anlage darstellt. Um es zu enthärten gelangt das Leitungswasser zunächst in den entsprechenden Behälter und wird anschließend durch die Säule geleitet. Diese funktioniert, wie auch die Kugel, als Ionenaustauscher.

Die dann stattfindenden chemischen Prozesse sorgen dafür, dass Magnesium und Kalzium aus dem Wasser entfernt werden. Das enthärtete Wasser wird anschließend im Tank gesammelt und letztlich über den Abfluss abgeführt. Innerhalb der Wasserenthärtungsanlage werden dem Wasser außerdem die wichtigen Mineralien Kalium und Natrium zugesetzt. Diese im Anlagentank gelagerten Salze müssen regelmäßig wieder aufgefüllt werden.

Die Anlage beinhaltet zusätzlich eine Steuereinheit. Durch sie lässt sich die komplette Anlage einfach kontrollieren. Auch wenn Wasserenthärtungsanlagen von guter Qualität den Härtegrad stark reduzieren können, wird dieser jedoch nie ein Niveau von 0° dH erreichen. Wasser, welches über einen solchen Wert verfügt, enthält auch keine Mineralien mehr und verliert daher seinen Nutzen.

Um den in Deutschland empfohlenen Härtegrad zu erreichen, wird enthärtetes Wasser mit solchem, welches noch ein wenig Kalk enthält verschnitten. Beim Einsatz von mehr als einem Wasserfilter werden diese mit einem Display verbunden, welches an die Armaturen angeschlossen ist. Verschiedene Haushalte können darüber die Ergebnisse kontrollieren, um den Wasserverbrauch sowie die Kosten im Blick zu behalten.

Es ist wichtig, den Wasserenthärtungsanlagen genügend Zeit zur Regeneration zu geben, wobei auch das Tauscherharz erneuert werden kann. Dies sollte alle drei bis sieben Tage geschehen. Die Regenerationsphase dauert zwischen 15 und 50 Minuten und kann auf automatischen Nachtdurchlauf eingestellt werden. Die Anlage ist aufgrund ihrer Bauweise und Materialien ein äußerst robustes Gerät, welches sich durch Langlebigkeit und eine hohe Qualität auszeichnet. Dabei ist mit einer Lebensdauer von 25 Jahren ohne Wartungsarbeiten zu rechnen. Voraussetzung hierfür ist die regelmäßige Kontrolle des Salzgehalts im Behälter und dessen Auffüllung.

Unterschiedliche Funktionsweisen und Ausführungen

Grundsätzlich werden zwei Arten von Wasserenthärtungsanlagen unterschieden, die in unterschiedlichen Einsatzgebieten genutzt werden. Zum einen gibt es Anlagen mit nur einer Enthärtersäule. Diese kommen zumeist in Einfamilienhäusern zum Einsatz. In der Regenerationsphase lässt sich das Gerät auf „By-Pass“ stellen, was bedeutet, dass das Wasser im Augenblick nicht enthärtet wird.

Es ist mit einer Regenerationsdauer von einer Stunde zu rechnen, welche vorteilhafterweise nachts durchgeführt werden kann. Einsäulige Enthärtungsanlagen sind für Familienhaushalte ausreichend und zudem günstiger. Im Gegensatz dazu ist es bei Betrieben, wie etwa Autowaschanlagen oder Hotels, nicht möglich, eine Regenerationspause einzulegen. Auch weil einsäulige Anlagen mit der Wassermenge höchstwahrscheinlich überfordert wären, kommen hier zweisäulige Wasserenthärtungsanlagen zum Einsatz.

Zwar ist der Anschaffungspreis höher, dafür wird aber eine lückenlose Versorgung mit weichem Wasser gewährleistet. Während eine Säule regeneriert, übernimmt die zweite die Arbeit, weshalb die Funktionsweise „Pendelbetrieb“ genannt wird. Im Prinzip besteht die Anlage also aus zwei vollwertigen Enthärtungssäulen. Aufgrund ihrer höheren und kontinuierlichen Leistung eignet sie sich auch zur Verwendung in Mehrfamilienhäusern.

Bei der Wahl des richtigen Modells ist vor allem auf die Angaben zu achten, die der Hersteller bezüglich Kapazität und Wasserhärte macht. Eine Angabe von zum Beispiel 40 m³ x °dH, bedeutet, dass die Anlage 40 m³ Wasser um 1° dH enthärten kann. Teilt man die angegebene Kapazität mit der zu entfernenden Wasserhärte, erhält man die Wassermenge, welche die Anlage enthärten kann bis sie regenerieren muss. Das heißt: Je höher die Wasserhärte, umso schneller ist die Kapazität der Wasserenthärtungsanlage erschöpft.

Beim Salzverbrauch gibt es unter den verschiedenen Modellen erhebliche Unterschiede. Generell ist es ratsam, eine möglichst moderne Anlage zu verwenden, um den Verbrauch so niedrig wie möglich zu halten. Neben den fest installierten, stationären Geräten gibt es inzwischen auch mobile Entkalkungsanlagen. Sie lassen sich einfach von einem Einsatzort zum anderen bewegen und können immer dort verwendet werden, wo es gerade erforderlich ist.

Eine andere Form der Wasserenthärtung stellen Wasserfilter dar, die zum Beispiel in Wasserkochern oder Kaffeevollautomaten genutzt werden. Ihre Wirkung ist dieselbe im Mini-Format und auch das Funktionsprinzip gleicht sich. Die kleinen Filter sind jedoch auf die Abmessungen der Geräte abgestimmt und dadurch wesentlich handlicher.

Die Vorteile einer Wasserenthärtungsanlage

Wasserenthärtungsanlagen machen sich schnell im täglichen Leben vorteilhaft bemerkbar. Dies ist speziell in Badezimmer und Küche zu beobachten, vor allem dort, wo warmes Wasser fließt. Dies ist beispielsweise an Badearmaturen, in der Dusche, der Kaffeemaschine oder im Wasserkocher der Fall. An diesen Stellen lagert sich Kalk besonders häufig ab und muss mit Chemikalien entfernt werden.

Dieser Prozess kann nicht nur zeitaufwendig und teuer sein, sondern macht auch von potentiell schädlichen Substanzen Gebrauch. Wenn die Wasserhärte einen Wert von 7° dH nicht überschreitet, gilt das Wasser als weich. Dadurch werden die Nachteile, die sich durch kalkhaltiges Wasser ergeben minimiert oder sogar gänzlich beseitigt.

Somit sinkt der Verbrauch von Wasch- und Putzmitteln, was signifikante Preiseinsparungen nach sich zieht. Wenn hartes Wasser Wärmetauscher, Durchlauferhitzer und Boiler durchläuft, bildet sich eine Kalkschicht auf den Übergangsflächen. Dieser abgelagerte Kalk entfaltet eine enorme Isolationswirkung, was einen Anstieg des Energieverbrauchs zur Folge hat. Derartige Ablagerungen lassen sich mit einer Enthärtungsanlage verhindern.

Diese sorgt auch bei Armaturen für eine längere Lebensdauer, für die Kalkablagerungen häufig eine Belastungsprobe darstellen. Die modernsten Wasserenthärter zeichnen sich durch eine besonders sparsame Arbeitsweise aus. Sie verfügen über eine sogenannte Sparbesalzung und arbeiten mengengesteuert.

Das heißt, dass sie erst regenerieren, wenn die Kapazität vollständig erschöpft ist. Die Enthärtung wirkt sich äußerst positiv auf das Trinkwasser aus. Weiches Wasser ist vor allem für Teetrinker ein Segen, da aufgrund der geringen Härte die Aromastoffe des Tees besser gelöst und transportiert werden. Ebenso profitieren Kaffeetrinker von der Wasseraufbereitung, durch welche die Aromastoffe ihre Wirkung stärker entfalten.

Gleiches gilt auch für Gemüse, welches zudem beim Kochen mit hochwertigerem Wasser seine Farben besser konservieren kann. Der menschliche Körper bevorzugt eindeutig weiches Wasser, was vor allem bei Haut und Haaren zu erkennen ist. Die Haut wird zarter, Poren verstopfen nicht so schnell, das Haar wird geschmeidiger. Da durch den Gebrauch von Enthärtungsanlagen der Energie- und Waschmittelverbrauch stark sinkt, werden außerdem die natürlichen Ressourcen geschont, was wiederum zum Umweltschutz beiträgt.

Bekannte Hersteller von Wasserenthärtungsanlagen

Die marktführenden Hersteller sind für das solide Qualitätsniveau ihrer Anlagen bekannt. Ihre Wasserenthärter überzeugen durch eine exzellente Funktionalität sowie eine lange Lebensdauer. Nachfolgend werden vier Hersteller vorgestellt, die sich in verschiedenen Tests bewährt haben.

BWT

Wenn es um Wassertechnologie geht, kommt man um den Namen BWT nicht herum. Das Kürzel steht für Best Water Technology und hat sich in Europa einen Ruf als die Nummer 1 in Sachen Wassertechnologie erarbeitet.

Ein besonderes Augenmerk dieses Herstellers liegt auf den umweltfreundlichen und ökonomischen Eigenschaften der Geräte. Diese Vorgaben erfüllen sie durch die Anwendung von innovativer Technologie. 1990 gegründet hat sich das Unternehmen stetig weiterentwickelt. Service und Produkte genießen einen sehr guten Ruf und sind Trendsetter auf dem europäischen Markt.

Grünbeck

Grünbeck ist ein bekanntes Unternehmen, welches seit längerem fest in der Branche etabliert ist. Mit einer vielfältigen Auswahl von Wasserenthärtern sind sie auf dem Markt breit aufgestellt. Die Geräte von Grünbeck filtern, entsalzen und entkalken das Wasser. Zudem zeichnen sie sich durch eine gute Schutzfunktion von Mensch und Maschine aus.

Sie verbessern die Wasserqualität entscheidend und sind auch in schwierigen Umgebungen zu 100 Prozent wirksam. Die Anlagen von Grünbeck kommen in unterschiedlich großen Haushalten sowie auch im gewerblichen Bereich zum Einsatz. Das Unternehmen ist dafür bekannt, sein Angebot regelmäßig durch Innovationen zu modernisieren.

Aquintos

Aquintos hat nicht nur Wasserenthärtungsanlagen im Angebot, sondern bietet außerdem Weichwasseranlagen und Entkalkungsanlagen an. Der deutsche Hersteller mit Sitz am Niederrhein hat sich auf die Wasserfiltration spezialisiert. Die Anlagen werden auf Bundesebene vertrieben und sind aufgrund ihrer hohen Qualität im Laufe der Jahre zu einer beliebten Marke im Bereich der Filtration geworden.

Der Hersteller bietet neben Komplettlösungen auch die Möglichkeit, Ersatzteile und Zubehör zu erwerben. Im Bereich der Steuerventile können Kunden von Aquintos zwischen zeitgesteuerten und mengengesteuerten Modellen wählen.

Filtrasoft

Eine weitere bekannte Marke unter den Wasserenthärtern ist Filtrasoft. Der Name steht für eine solide Qualität und Ausstattung der Anlagen, die in verschiedenen Ausführungen erhältlich sind. Eines der günstigsten Modelle dieses Herstellers ist der Basis Wasserenthärter, der sich vor allem für kleinere Haushalte eignet.

Über eine etwas größere Kapazität verfügt der Duplex Wasserenthärter, der ebenfalls zum Angebot gehört und zu jeder Zeit weiches Wasser ermöglicht. Er kann nicht nur von kleinen Haushalten, sondern auch von Großverbrauchern angewandt werden. Filtrasoft bietet außerdem Anlagen, die über einen Anschluss von 1,25 Zoll verfügen.

Das sollte beim Kauf beachtet werden

Bei der Anschaffung einer Wasserenthärtungsanlage sollte der Kauf gut überlegt sein. Dabei ist es zu empfehlen, verschiedene Anlagen und Hersteller zu vergleichen. Ein Auswahlkriterium ist der Preis. Die Modelle bekannter Marken sind erwartungsgemäß recht kostspielig, was sich eventuell für kleine Haushalte nicht rentiert.

Hier lohnt es sich, einen Blick abseits des Massenmarktes zu werfen. Die Anlagen von water2buy zum Beispiel bieten Modelle für den kleinen Geldbeutel. Bei der Auswahl des Geräts sollte darauf geachtet werden, ob es die geltenden Normen erfüllt. Entsprechende Prüfzeichen weisen auf deren Einhaltung hin. Grundsätzlich bildet der Wasserenthärter eine Ergänzung zur Hauswasseranlage.

Ein wichtiger Anhaltspunkt ist die Füllmenge des Salzbehälters, da hiervon die Regeneration und deren Häufigkeit abhängt. Viele Anlagen greifen mittlerweile auf eine automatische Regeneration zurück, wodurch die Handhabung erleichtert wird. Zuletzt sollte unbedingt noch der Wasseranschluss berücksichtigt werden, welcher meistens 1 Zoll umfasst. Zwar gibt es auf dem Markt heutzutage nur noch wenige Anlagen mit 2 Zoll, trotzdem gilt es, sich die Werte genau anzusehen.

Wartung des Wasserenthärters

Die regelmäßige Wartung der Anlage war jahrelang wichtig, um eine möglichst lange Haltbarkeit zu ermöglichen. Inzwischen gibt es aber immer mehr wartungsarme Modelle auf dem Markt. Einzig das stetige Auffüllen des Salzbehälters muss vom Betreiber erledigt werden, da der Salzgehalt bei einem Wasserenthärter ein sehr wichtiges Kriterium ist.

Sollte das Wasser nicht weich genug werden, kommen zuerst mechanische Fehlfunktionen von Einzelteilen oder Probleme mit dem Salz in Betracht. Sollte hier nicht die Ursache der Probleme liegen, kann es notwendig sein, das Harz oder sogar den ganzen Enthärter zu tauschen.

Die meisten Ionenaustauscher und Enthärtungsharze haben eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren. Die Reinigung des Salzlösungsbehälters ist in der Regel nicht notwendig. Ausnahmen bestehen, wenn das verwendete Salz hochgradig wasserunlöslich ist oder eine schwerwiegende Fehlfunktion besteht. Um eine solche zu vermeiden, sollte der Behälter stets gereinigt werden, um angelagerte unlösliche Substanzen im Harz zu entfernen.

Wird ein würfelförmiges Salz oder eine locker gebundene Salzmenge für das Harz verwendet, kann es zur Bildung von kleinen Kristallen kommen, die aus dem verdunsteten Salz entstehen und Speisesalz ähneln. Diese Kristalle können sich zu einer dichten Masse verbinden und den Salzlösungstank verstopfen. Dieses Phänomen ist als „mushing“ bekannt und kann dafür sorgen, dass keine Salzlösung mehr produziert wird. Ohne die Produktion von Salzlösung können die Harzkörner nicht erneuert werden und der Wasserenthärter kann kein weiches Wasser produzieren.

In diesem Fall empfiehlt es sich, auf ein anderes Salz umzusteigen. Dazu sollte am besten eine Beratung beim Fachmann oder Hersteller erfolgen. Es ist außerdem wichtig, dass die Reinigung des Behälters so schnell wie möglich erfolgt. Nur so lässt sich eine ungestörte Produktion der wichtigen Salzlösung gewährleisten. Glücklicherweise wird bei der Regeneration der Harzvorrat erneuert.