Grundlagen

Wasserfilter Trinkwasser | Methoden der Wasseraufbereitung

Wasserfilter Trinkwasser – Obwohl rund 71 % der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, entfallen davon nur etwa 3,5 % auf Süßwasser, das mehr oder weniger zu Trinkzwecken geeignet ist. Als ideales Trinkwasser gilt reines Quellwasser, auch Regenwasser zeichnet sich durch hohe Reinheit aus.

Allerdings enthält es kaum gelöste Stoffe. Eine ausgewogene Zusammensetzung an gelösten Mineralien (Ionen) ist essenziell für Geschmack und physiologische Funktionen im Körper. Neben Salzen sind gelöstes Kohlendioxid (Kohlensäure) und gelöste Luft für den Geschmack des Wassers verantwortlich.

Da es nicht möglich ist, den Bedarf an Trinkwasser nur aus natürlichen Quellen zu decken, greift man auch zu Grundwasser, Fluss- oder Seewasser, die allerdings eine Aufbereitung erfordern.

Was ist ein Wasserfilter Trinkwasser?

Man unterscheidet zwischen Filtern, die für die Wasseraufbereitung genutzt werden, und Filtern, die Mineralisierung und damit Geschmack von Leitungswasser verändern (in der Regel verbessern). In allen Fällen verbessert der Wasserfilter Trinkwasser, indem er etwa Mikroorganismen, Schwebstoffe, störende Mineralien oder Schadstoffe zurückhält und so entfernt.

Trinkwasser IonisiererZu Ersteren gehört neben dem bereits erwähnten Aktivkohlefilter auch der Osmosefilter respektive Umkehrosmosefilter. In sehr trockenen Gegenden, wie etwa auf der arabischen Halbinsel, nutzen örtliche Wasserversorger das Prinzip der umgekehrten Osmose, um Trinkwasser aus Salzwasser zu gewinnen.

Alternativ kann man das Salzwasser auch destillieren und anschließend mit einem Wasserionisierer wieder mit Mineralstoffen anreichern.

Arten von Wasserfiltern für Trinkwasser gibt es

Generell unterscheidet man im Bereich „Wasserfilter Trinkwasser“ zwischen unterschiedlichen Anwendungen im Haus sowie verschiedenen Funktionsprinzipien. Neben einer aufwendigeren Installation wie einem Hauswasserfilter direkt am Hausanschluss, gibt es auch einfachere Lösungen wie Wasserhahnfilter oder Tischwasserfilter.

Unabhängig davon, ob es sich um eine größere Filteranlage oder kleiner Wasserfilter handelt, einige Regeln sind generell gültig. Die Filterkartuschen sollten zum Schutz vor einer Kontamination mit Bakterien im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Ebenso ist ein regelmäßiger Austausch der Kartuschen unumgänglich. Im Haus lassen sich Umkehrosmosefilter idealerweise zwischen Leitungsrohr und Wasserhahn installieren.

Tischwasserfilter vereinen meistens die desodorierenden und Schadstoffe bindenden Eigenschaften von Aktivkohlefiltern mit einer speziell bei sehr kalkhaltigem Trinkwasser deutlichen Geschmacksverbesserung durch einen Ionenaustauscher.

Wie funktioniert ein Wasserfilter und inwieweit wird die Qualität des Trinkwassers verändert?

Die umgekehrte Osmose beruht auf der Verteilung von gelösten Stoffen und einem reinen Lösungsmittel auf unterschiedlichen Seiten einer halbdurchlässigen (semipermeablen) Membran. Diese spezielle Membran ist durchlässig für das Lösungsmittel (in diesem Fall Wasser), aber undurchlässig für gelöste Stoffe wie Salze.

In der Praxis besteht eine semipermeable Membran aus Polymeren wie Acetylcellulose oder Polyamid. Durch diese Membran wird unter erhöhtem Druck (in großtechnischen Entsalzungsanlagen bis zu 70 bar) das zu reinigende Wasser durchgeleitet.

Wasserfilter AktivkohlefilterDa die gelösten Stoffe die Membran nicht passieren können, erhält man auf der anderen Seite reines Wasser. Kleinere Hauswasserfilter beruhen auf den Prinzipien von Aktivkohlefilter und Ionenaustauscher.

Trinkwasser ist zwar (sofern keine Störungen im entsprechenden Wasserwerk vorkommen) mikrobiologisch und chemisch einwandfrei, dennoch kann es speziell bei empfindlichen Menschen zu unangenehmen sensorischen Empfindungen bei Geruch oder Geschmack kommen. Eine Ursache ist die teilweise praktizierte Chlorierung von Trinkwasser zur Verhinderung von Bakterienwachstum.

Solche Stoffe hält der Aktivkohlefilter vollständig zurück. Ionenaustauscher ersetzen im Prinzip geladene Teilchen. So werden die Hauptbestandteile von gelöstem Kalk wie Kalcium- und Magnesiumionen gebunden und durch Natriumionen ersetzt.

Das Wasser wird weicher (ergibt weniger Kalkablagerungen) und auch geschmacklich besser, was sich insbesondere bei der Zubereitung von Heißgetränken angenehm bemerkbar macht. Bei sachgemäßer Anwendung liefern diese Wasserfilter Trinkwasser von hervorragender Qualität.

Welcher Filter ist der Richtige?

Wie erwähnt, entscheidet die Art der Anwendung über den Typ des Wasserentkalkers. Wer in einer Gegend mit sehr hartem Wasser wohnt, wird eher auf einen Umkehrosmosefilter am Hausanschluss zurückgreifen.

Wasserfilter Trinkwasser KartuschenDieser reduziert lästige Kalkablagerungen in Bad und Küche. Deutlich günstiger und mit weniger technischem Aufwand verbunden sind Wasserhahnfilter. Wer eher aus geschmacklichen Gründen nach einem Wasserfilter sucht, ist in der Regel mit einem Tischfilter gut bedient.

Mittels Umkehrosmose gereinigtes Wasser enthält praktisch keine Mineralstoffe mehr. Für Trinkzwecke ist eine vorherige Remineralisierung dringend zu empfehlen.

Bei Tischfiltern ist darauf zu achten, regelmäßig die Kartuschen zu wechseln. Neue Wechselkartuschen sollte man generell im Kühlschrank lagern, um den Befall durch Keime zu verhindern.

Wasserqualität in Deutschland – Ist Leitungswasser geeignet als Trinkwasser?

Die Qualität des Leitungswassers ist in Deutschland sehr gut. Trinkwasser ist das am strengsten und engmaschigsten kontrollierte Lebensmittel. Die Mineralisierung ist oft sogar noch besser als die von Mineralwasser.

Auch unter mikrobiologischen Aspekten ist Leitungswasser einwandfrei. Zwar sind auch im Leitungswasser Gase, überwiegend Luft, gelöst, doch wird der erfrischende Geschmack eines kohlensäurereichen Mineralwassers nicht erreicht. Hier kann ein Trinkwassersprudler Abhilfe schaffen.

Bisweilen werben einschlägige Hersteller, mit Wasserfilter um Trinkwasser zu entgiften. Dies ist im Prinzip korrekt, aber da das Trinkwasser engmaschig auf Gifte wie Pestizide oder Medikamentenrückstände untersucht wird, können solche Verunreinigungen nur aus den Hausleitungen stammen.

Prominente Beispiele sind hier Asbest und Blei. Die Sanierung noch asbesthaltiger Dämmstoffe schreitet zügig voran, zudem ist das Risiko, dass asbesthaltiges Material in die Wasserrohre gelangt, als sehr gering einzustufen.

Bleileitungen wurden in Deutschland nur bis 1972 verwendet. Im Zweifelsfall sollte man beim Hauseigentümer nachfragen oder eine Wasseranalyse in Auftrag geben, die allerdings kostenpflichtig ist.

Wo sind Wasserfilter für Trinkwasser erhältlich und was kosten sie?

Wasserfilter sind im Sanitärhandel, aber auch in Baumärkten problemlos erhältlich. Selbstverständlich bietet sich auch das Internet aus Einkaufsquelle an. Wer auf einschlägigen Plattformen die Suchbegriffe „Wasserfilter Trinkwasser“ eingibt, erhält eine Reihe von Angeboten.

Je nach Filtertyp schwanken die Preise zwischen zehn und mehreren Tausend Euro für größere Anlagen (in der Regel bestehend aus einer Einheit zur Umkehrosmose und Wasserionisierer). Einfache Tischwasserfilter kosten zehn bis 30 Euro, die entsprechenden Kartuschen schlagen mit bis zu zehn Euro zu Buche.

Empfehlenswert ist ein Austausch einmal pro Monat. Damit ergibt sich folgende Hochrechnung: Durch sachgerecht benutzte Filter steigt der Wasserpreis auf etwa fünfzehn Cent pro Liter.

Fazit

Obwohl Trinkwasser als bestuntersuchtes Lebensmittel von hervorragender Qualität ist, erfreuen sich Wasserfilter steigender Beliebtheit. Der Endverbraucher greift dabei eher aus kulinarischen Gründen zu einem Tischmodell, aber auch das gesamte Trink- und Brauchwasser lässt sich, schon beginnend am Hausanschluss, filtrieren.

Man sollte dabei abwägen, ob der Gewinn durch verringerte Verkalkung von Armaturen und Kochgeschirr sowie der verbesserte Geschmack von Heißgetränken oder die Kosten schwerer wiegen. Auf alle Fälle ist zu beachten, dass jede Art von Filter auch entsprechender Pflege und Wartung bedarf, sonst können sich speziell in Filterkartuschen leicht Keime festsetzen.

Auch ist zu beachten, dass das Trinkwasser nicht komplett entsalzt wird, sondern im Endeffekt eine optimale Zusammensetzung von Mineralstoffen aufweist.